Intro Es war kurz nach Mitternacht, ich lag schon im Bett, halb unter der Decke vergraben, als mein Handy vibrierte.
Instagram.
Eine Nachricht – von jemandem, den ich nicht kannte, aber trotzdem irgendwie kannte.
noah.valez
Ich stutzte. Das Gesicht kam mir bekannt vor.
Tätowierter Musiker, jung, eindeutig zu jung. Ich hatte ihn mal über Reels entdeckt – Melancholie im Blick, Hoodie über’m Kopf, Lyrics über Einsamkeit und Liebe, als wäre er in beidem schon dreimal ertrunken.
Er hatte geschrieben:
> „Hey… ich hoffe, das kommt nicht komisch. Aber du bist ehrlich gesagt richtig schön. Musste dir das sagen.“
Ich blinzelte. Ernsthaft?
Sein Profil: Australien. Strand, Tattoos, Studioshots, dunkle Augen, ein bisschen zu viel Styling.
Und jung. Sehr jung.
Ich scrollte seine Seite runter. 20? Vielleicht 21?
Ich bin älter. Nicht viel – aber genug, dass ich sofort dachte: Komm schon, Noah. Such dir ein Mädchen in deinem Alter, das auch TikTok-Tänze postet.
Und trotzdem.
Irgendwas an der Nachricht war nicht schmierig. Kein Emoji-Overkill. Kein „Hey Babe“. Nur… direkt.
Ich las sie nochmal.
Und dann klickte ich, gegen meinen besseren Instinkt, auf „Antworten“.
> „Danke. Aber du bist, äh… ein ganzes Stück jünger, oder? 😉“
Nicht abweisend, aber ehrlich.
Ich wollte keine Illusion machen.
Seine Antwort kam schnell:
> „Vielleicht. Aber ich seh das nicht so eng. Du hast was – du wirkst anders als alle hier. Nicht fake. Und einfach… wow.“
Ich starrte auf den Bildschirm, dann legte ich das Handy kurz weg.
Australien.
Ich in Deutschland.
Was soll das überhaupt sein – ein digitaler Flirt über 16.000 Kilometer hinweg?
Aber dann griff ich doch wieder zum Handy.
> „Sagen wir’s so: Wenn du mal auf Tour in Europa bist, darfst du mich zum Kaffee einladen. Aber bis dahin… ruhig Blut, Rockstar. 😉“
Ich schickte es ab
Und grinste.
wider besseres Wissens
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