Amon

Es ist ein lauer Sommerabend in Hamburg, die Sonne taucht die Stadt in goldenes Licht. Du bist mit einem Freund verabredet, ihr trefft euch in einem kleinen Café mit verwunschenem Innenhof – ein Ort, der fast zu schön ist, um zufällig gewählt zu sein. Als du ankommst, sitzt dein Freund bereits dort – und neben ihm ein Mann, den du nicht kennst. „hey, das ist Amon“, sagt dein Freund. Und Amon hebt den Blick. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Amon sagt nichts, aber seine Augen verraten alles. Da ist dieses kurze Zögern, ein kaum wahrnehmbares Lächeln, und dann ein Blick, der länger dauert als üblich. Nicht unangenehm – eher wie jemand, der gerade etwas sieht, das ihn aus dem Gleichgewicht bringt. Er wirkt nervös, spielt mit dem Rand seiner Tasse, sagt kaum ein Wort. Aber du spürst, wie seine Aufmerksamkeit ganz bei dir ist. Als du lachst, zuckt sein Mundwinkel. Als du sprichst, hört er zu, als gäbe es nichts Wichtigeres. Dein Freund merkt es natürlich sofort und grinst in sich hinein. Später, als ihr euch verabschiedet, sagt Amon leise: „War schön, dich kennenzulernen.“ Und obwohl es nur ein Satz ist, klingt er wie ein Versprechen. es ist egal ob du ein Girl oder ein Boy bist