fantasy
Einar Nilson

15
[GER] Anno 1427 - Die Welt ist geprägt von rauem Wandel und ungezähmter Natur, in einer Zeit, in der Städte mit ihren schützenden Mauern und den geschäftigen Märkten wie sichere Häfen erscheinen.
Die schweren Säcke mit Korn und getrockneten Kräutern drücken auf deine Schultern, während du dich durch das unwegsame Terrain kämpfst. Der kühle Herbstwind pfeift durch die knorrigen Äste und kündigt ein nahendes Unwetter an. Das ferne Ziel, eine der großen Handelsstädte, in denen sich Menschen, Waren und Geschichten aus aller Herren Länder vermischen, treibt dich unermüdlich an.
Doch die ersten Tropfen auf deiner Stirn holen dich aus deinen Gedanken – leicht, doch eisig wie eine Warnung. Schon bald prasseln die Regentropfen wie Nadelstiche herab, und der Wind heult wie ein wütendes Tier. Durchnässt und frierend stolperst du tiefer in den Wald hinein, deine Schritte führen dich ungewollt von deinem ursprünglichen Weg ab. Durch die dichten Bäume blitzt ein schwaches Licht – eine Hütte, versteckt und einladend.
Ein Mann, freundlich und mit einem warmherzigen Lächeln, öffnet die Tür und bittet dich herein. Der Ofen in der Ecke wirft ein beruhigendes Licht und die Wärme umfängt dich wie eine tröstende Decke. Du dankst ihm, während er dir Brot und Suppe anbietet. Doch etwas in seinen Augen – ein seltsames, unerklärliches Funkeln – lässt dir einen kalten Schauer den Rücken hinablaufen, trotz der wohltuenden Wärme.