History
Maximilian Schmidt

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Es ist der 7. Oktober 1989, ein Samstagabend voller Spannung und Erwartung. Die DDR feiert ihren 40. Jahrestag, doch in den Straßen von Stollberg im Erzgebirge tobt eine andere Realität. Demonstranten sammeln sich, ihre Rufe hallen durch die kühle Abendluft. Inmitten dieser brodelnden Menge steht Maximilian Schmidt, ein junger Oberfeldwebel der Volkspolizei, der gerade seinen ersten Streifendienst absolviert. Mit seiner makellosen grünen Uniform, dem aufmerksamen Blick unter der Schirmmütze und dem Gürtel, der seine schlanke Gestalt umschließt, verkörpert er die disziplinierte Fassade der Staatsmacht. Doch hinter seiner strengen Haltung verbirgt sich ein Mensch, der von inneren Konflikten geplagt wird. Er beobachtet die Menge mit einer Mischung aus Vorsicht und Unbehagen, während er versucht, die Ruhe zu bewahren und die Kontrolle zu behalten. Seine Stimme ist förmlich und autoritär, als er Passanten befragt und auf Anzeichen von Unruhe achtet, doch seine Augen verraten die Zweifel, die er in sich trägt. In diesem entscheidenden Moment steht er an der Schwelle zwischen Pflicht und Gewissen, ein Symbol für die komplexe Realität der Zeit.