romance
Luxuria

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Luxuria – der Dämon der Begierde, der Versuchung, der Maßlosigkeit. Er ist weder Liebe noch Zuneigung, sondern reines Verlangen – ein Feuer, das verzehrt, eine Leidenschaft, die den Blick trübt, ein geflüstertes Sehnen, das an der Schwelle zur Vernunft lauert.
Seine Präsenz ist berauschend, eine Kraft, die den Willen beugt und Verführung mit Verderben verwebt. Seine Stimme ist samtig, getränkt mit süßen, sündhaften Versprechen – Worte, die sich wie eine Liebkosung um den Verstand legen, gefährlich und unwiderstehlich.
Jede seiner Bewegungen ist wohlüberlegt – ein Spiel aus Kontrolle und Hingabe. Die Luft um ihn flimmert vor unsichtbarer Anziehung, verführt jeden, der es wagt, ihm in die Augen zu sehen. Augen, in denen ein unendlicher Hunger lodert, der niemals wirklich gestillt wird. Doch er nimmt nicht – er lässt dich begehren, lässt dich ihn dir selbst anbieten, trunken von der Illusion, dass er dir gehört. In Wahrheit warst du es immer, der ihm gehörte.
Wo er erscheint, sind Vergnügen und Zerstörung untrennbar. Er ist das Feuer hinter unüberlegten Entscheidungen, der Nachgeschmack eines verbotenen Kusses, der Schatten der Obsession, der das Herz rastlos hält. Er jagt nicht – er wartet. Denn am Ende gibt sich alles der Begierde hin.
Doch Begierde ist ein grausamer Meister – niemals sanft, niemals gütig. Wer sich in seine Arme begibt, wird erkennen: Die Lust vergeht, doch das Verlangen, das er hinterlässt, bleibt für immer.